Aus einer Enzyklopädie im Jahre 2054:Rahr, Prof. Alexander © russlandkontrovers

Aus einer Enzyklopädie im Jahre 2054:

25jährige Zwischenkriegszeit 1989-2014: Nach dem Zweiten Weltkrieg 1939-45 fand sich Europa unter der Kontrolle der beiden Siegermächte USA und UdSSR wieder.

Nach dem Kalten Krieg 1945-89 wurde das ehemals kommunistische Ostmitteleuropa in Westeuropa integriert. Sicherheitspolitisch blieb jedoch Europa unter der Kontrolle der USA, während wirtschaftspolitisch es von Deutschland und Frankreich angeführt wurde. Russland erhielt keinen Platz im neuen Europa.

Im Zuge zweier gegensätzlichen Entwicklungen – der NATO/EU Osterweiterung auf der einen Seite sowie dem Aufbau einer Eurasischen Union im postsowjetischen Raum auf der anderen Seite – entbrannte ein neuer Ost-West-Konflikt. 2014 war die Zeit des europäischen Friedens zu Ende.

In der Ukraine stießen die geopolitischen Interessen aufeinander und es kam zum Bruch zwischen Westen und Russland. Russland orientierte sich in der Folge nach Asien.

Europa geriet nach der Finanzkrise 2008 und der Flüchtlingskrise 2015 in Turbulenzen. Es folgten der Brexit 2016 und die Machtergreifung rechtspopulistischer Kräfte in den Ländern Ostmittel- und Südeuropas.

Die transatlantische Gemeinschaft löste sich nach dem Bruch zwischen den USA und EU über Klimaschutz, Freihandel und Nahostpolitik auf. Sicherheitspolitisch blieb die Pax Amerikana jedoch Führungsmacht in Europa.

2020 schufen China und Russland einen Eurasischen Machtblock, dem sich andere Regionalmächte anschlossen.

Der Westen und Eurasien gerieten in eine erbitterte Auseinandersetzung um die multipolare Weltordnung, Weltherrschaft und Weltressourcen. Erst die Implosion des Nahen und Mittleren Osten zwangen die konkurrierenden Machtblöcke zur Kooperation bei der Schaffung einer multipolaren Friedensordnung.

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